Sport / Presse

(Beispiele von Veröffentlichungen in der Westdeutschen Zeitung)

Öffentliche Erklärung / 08.12.2018

Liebe Freundinnen und Freunde!

Seit Juni 1977 (ein paar Tage später ging übrigens der Stern von Didi Thurau bei der Tour de France auf) bin ich Mitglied in einem Wuppertaler Radsportverein. Bis Mitte 2013 sind es 36 Jahre gewesen, die ich ein Teil von Endspurt 08 war. Es dürfte nachvollziehbar sein, dass ich aus diesem „Leben“ weder als Mensch, weder als Radfahrer noch als Pressewart einzelne Momente herausheben kann. Denn darüber könnte ich ein Buch schreiben. Für sportliche Erlebnisse, Freundschaften, Unterstützung in außergewöhnlichen Situationen und überhaupt für diesen Teil meines Lebens bin ich sehr dankbar  Würde ich hier einzelne Namen aus dem Endspurt aufführen, könnte ich nicht allen und dann womöglich auch nicht in der richtigen Weise gerecht werden. Meine Mitgliedschaft im RC Musketier seit Juli 2013 fällt in die Zeit nach meiner aktiven Radsportlerzeit. Hier, als Pressewart, habe ich eindrucksvoll und voller Freude eine ganz tolle Gemeinschaft kennen gelernt. Auch diese Erfahrung möchte ich nicht missen.


Auf dem Rad habe ich tausende von Kilometern zurückgelegt und unvergessliche Momente, ja, unvergessliche Jahre erlebt. Dabei habe ich die heimischen Straßen in- und auswendig kennen gelernt. Auf Europas Straßen fühle ich mich wohl. Ich bin stolz auf die von mir erbrachten sportlichen Leistungen.


Im Radbezirk Bergisch Land besetze ich seit 1997 das Amt des Pressewarts bzw. des Pressesprechers. Hier möchte ich ebenfalls nicht einzelne Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter herausheben. Der Respekt, die Unterstützung und die Freundschaften, die ich in diesen Jahren erleben durfte, sind wertvoll. Die damit verbundene Arbeit für alle Wuppertaler Vereine, aber eben auch für den gesamten heimischen Bezirk, habe ich sehr gerne erledigt. Dass ich für unseren Bezirk auch als Repräsentant im Landesverband agieren durfte, war eine interessante und lehrreiche Erfahrung.


Die Zusammenarbeit mit den Medien, hauptsächlich mit der Presse und hier der Westdeutschen Zeitung, hat auch Verantwortung bedeutet. Rückblickend zusammen gefasst hat mir dies Erfüllung gegeben, Anerkennung gebracht sowie unendlich viel Spaß gemacht. Ich bin stolz auf das Erreichte und auf all meine Veröffentlichungen. Ich durfte 24 Jahre lang als Freier Mitarbeiter einer Zeitung wirken und sogar bei einer Live-Fernsehsendung des WDR saß ich im Studio als geladener Interviewpartner. Insgesamt viel mehr, als ich mir je hätte erträumen lassen!


Ich bin davon überzeugt, dass bestehende Freundschaften und der respektvolle Umgang miteinander nicht abhängig sind von Vereinsmitgliedschaften. Jeder, der mich als Aktiver bzw. als Rennfahrer kannte weiß, dass ich ehrgeizig sein kann – und erfolgreich. Das Leben hat mich aber auch gelehrt, realistisch zu bleiben – und dankbar. (Diejenigen, die mich gut und sogar seit Jahrzehnten kennen, wissen was ich konkret meine.)


Ich lege zum 31.12.2018 meine Ämter als Pressewart beim RC Musketier Wuppertal und als Pressesprecher im Radbezirk Bergisch Land nieder und kündige nach 41 ½ Jahren meine Mitgliedschaften in allen Radsportvereinen. Meine Zeit im organisierten Radsport ist nun vorbei.


Emotional ist es für mich ein großer Schritt. Ich bin aber nicht traurig, sondern freue mich - in unserer Sprache ausgedrückt - über die zurückgelegten Strecken, die bewältigten Berge sowie die rasanten Abfahrten. Ich freue mich auch auf das, was folgt.


Ich danke Euch für Alles! Man sieht sich!


Euer Wolfgang Schreiber                                   Wuppertal, 08. Dezember 2018

Erläuterung

Selbstverständlich möchte ich es nicht nur nur bei der nackten Nachricht belassen.

Es ist bekannt, dass in den letzten Jahren - und das sind etliche gewesen - meine (vereinssportlichen) Aktivitäten nicht mehr auf dem Rad, sondern ausschließlich in Sachen Presse/Öffentlichkeitsarbeit stattfanden. Hier jedoch fällt mit der Westdeutschen Zeitung meine große "Spielwiese" weg. Zu den Gründen gehe ich unten im Anhang ein. *

Ich bin nunmal in der Situation, dass ich den aktiven Radsport, den ich sehr sehr gerne auf hohem Niveau über einige Jahre betrieben habe, nicht mehr betreibe - und stattdessen hier leider schon seit langer Zeit bei "0" bin. Ich sehe an vielen Amtsinhabern, mit welcher Freude und Überzeugung im Funktionärsbereich gearbeitet wird. Ich fürchte, dass ich in anderer Funktion als in der gewohnten, nämlich Pressearbeit, da nicht mithalten könnte. Vielleicht kann man auch sagen, da nicht mithalten will. Und um ausschließlich ein "Passives Mitglied" zu sein, dazu fühle ich mich wiederum ... zu jung?

Ich denke, dass mein Rücktritt bei den Musketieren kein Problem darstellt, denn der Bereich "Presse" wird auf verschiedenen Schultern verteilt sein.

Im Bezirk wäre turnusmäßig die Wahl für diesen Posten erst in 2020. Sicher können die Aufgaben auf der nächsten Mitgliederversammlung im Februar durch Wahl einer kompetenten Person für ein Jahr, oder auch für länger, besetzt werden.

Die Radsportler und die Radsportlerinnen im Bezirk Bergisch Land wären es wert, alleine aus Freundschaft, Kameradschaft und sportlicher Verbundenheit weiterhin die Mitgliedschaft zu behalten. Aber ich habe mich nunmal so entschieden.

* AnhangDie Westdeutsche Zeitung hatte in diesem Sommer einen von mir an heimische Radsportler verteilten Text, in welchem ich mich kritisch über Art und Umfang der Rad-Berichterstattung in deutschen Medien und konkret im Lokalteil der WZ äußerte, als "Angriff auf die WZ" (liegt mir schriftlich vor) bezeichnet und eine Zusammenarbeit in der bisherigen Form ausgeschlossen. Ich persönlich empfinde diese Reaktion als lächerlich.Ironie/Anfang: Ich bin ja schon froh, dass man mir keinen Angriff auf die deutsche Medienlandschaft vorgeworfen hat. Ironie/Ende :-)Andere gehen ernsthaft sogar so weit und vergleichen meine kritischen Worte und die gefolgte Reaktion der WZ mit einer Zeit und einem Land, wo freie Meinungsäußerung nicht geduldet wurde. Wie auch immer: meine Zeit bei der WZ ist vorbei.


Wolfgang Schreiber